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Die wichtigsten Fakten zum Digital Markets Act
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Die wichtigsten Fakten zum Digital Markets Act

Der Digital Markets Act (DMA) soll den wettbewerbsfähigen und fairen Online-Handel gewährleisten. Welche Vorteile das für Unternehmen hat, erklären wir im Blogartikel.

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Der Digital Markets Act ist in aller Munde. Die Meinungen sind allerdings gespalten: Stärkt er Unternehmen im Wettbewerb oder schwächt er ihre Online-Sichtbarkeit? Wir erklären in diesem Blogartikel, was die neue Verordnung für dich bedeutet.

Der Digital Markets Act (DMA) ist eine Verordnung, die den wettbewerbsfähigen und fairen Online-Handel gewährleisten soll. Sie wurde im September 2022 von der Europäischen Kommission verabschiedet und trat im Mai 2023 in Kraft.

Mit dem DMA wollen das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union das Monopol der GAFAM einschränken. Ziel ist es, den Missbrauch von Marktmacht durch große Tech-Unternehmen zu verhindern. Das soll über eine Regulierung der digitalen Märkte geschehen.

Was bedeutet GAFAM?

GAFAM ist ein Akronym für die weltweit größten Tech-Unternehmen: Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft. Und weil Facebook inzwischen Meta heißt, lautet die neue Abkürzung GAMAM. Bekannt sind auch die Begriffe Big Tech oder Big Five.

Eine der Regulierungsmaßnahmen ist die Einstufung von großen Online-Plattformen als sogenannte “Gatekeeper”. Ihnen wird vorgeworfen, den freien Wettbewerb zu behindern. Zum einen bevorzugen sie ihre eigenen Angebote. Zum anderen sind Unternehmen von ihnen abhängig.

Als Gatekeeper zählen Unternehmen, die über die letzten drei Geschäftsjahre hinweg:

  • einen starken wirtschaftlichen Einfluss im digitalen Binnenmarkt haben
  • von vielen Unternehmen genutzt werden
  • in mehreren EU-Ländern aktiv sind

Um ihre dominante Position im digitalen Markt zu beschränken, sollen Gatekeeper strengeren Vorgaben unterworfen werden.

Was ist der Unterschied zwischen Digital Markets Act und Digital Services Act?

Der Digital Markets Act (DMA) setzt sich für offene digitale Märkte ein. Ziel ist es, für alle Marktteilnehmer:innen einen fairen Wettbewerb zu schaffen. Der Digital Services Act (DSA) wiederum richtet sich gegen die Verbreitung illegaler Inhalte auf digitalen Plattformen. Dazu zählen z. B. Hassreden, Kinderpornographie oder Terrorismus.

Übrigens: Im Deutschen heißt es Gesetz über digitale Märkte (DMA) und Gesetz über digitale Dienste (DSA).

Welche Auswirkungen hat der Digital Markets Act (DMA) auf Unternehmen?

Der Digital Markets Act bringt viele Veränderungen mit sich. Und das sind die wichtigsten Vorteile für dein Unternehmen:

1. Mehr Fairness

Mit dem DMA sollen alle Marktteilnehmer:innen die gleichen Chancen im Online-Handel bekommen. Deshalb dürfen z. B. Gatekeeper ihre eigenen Angebote nicht mehr bevorzugen. Statt einer Vorauswahl müssen sie Verbraucher:innen die besten verfügbaren Produkte oder Dienstleistungen anzeigen. Der Wettbewerb findet auf Augenhöhe statt – und das beste Angebot gewinnt.

2. Mehr Transparenz

Durch den DMA erhaltenUnternehmen Zugang zu den Daten, die sie über Gatekeeper-Plattformen generieren. Damit erfahren sie (endlich), wie sich ihre Produkte oder Dienstleistungen dort verkaufen. Auf diese Weise lernen sie ihre Kund:innen besser kennen und steuern Maßnahmen datenbasiert. Außerdem können sie besser zwischen Plattformen wählen und leichter zwischen ihnen wechseln.

3. Mehr Rechtssicherheit

Mit der neuen Verordnung erhaltenUnternehmen klare Richtlinien für den Umgang mit Gatekeeper-Plattformen. Und das bedeutet Schluss mit einseitigen Geschäftsbedingungen. Gewerbliche Nutzer:innen haben Rechte und Gatekeeper klare Pflichten.

Gatekeeper müssen Unternehmen zum Beispiel ermöglichen:

  • ihr Angebot zu bewerben und unabhängig Werbung zu betreiben
  • Kundenverträge außerhalb der Plattform abzuschließen

Im Umkehrschluss dürfen Gatekeeper unter anderem nicht mehr:

  • ihre eigenen Produkte oder Dienstleistungen in puncto Reihenfolge bevorzugen
  • Verbraucher:innen daran hindern, Unternehmen außerhalb der Plattform zu erreichen

Diese Vorschriften sind im Interesse der gewerblichen und privaten Nutzer:innen.

Welche Auswirkungen hat der Digital Markets Act (DMA) auf Nutzer:innen?

Auch private Nutzer:innen profitieren vom Digital Markets Act. Für sie bedeutet die neue Verordnung:

1. Mehr Verbraucherschutz

Der Digital Markets Act schränkt die Monopolstellung der größten Online-Plattformen ein. Das sorgt für einen fairen Wettbewerb und der sorgt für niedrigere Verbraucherpreise. Außerdem verbietet die neue Verordnung unfaire Praktiken wie manipulative Werbung. Nutzer:innen werden so z. B. vor Desinformationen geschützt.

2. Mehr Datenschutz

Der DMA schränkt die Verwendung von “Allgemeinen Geschäftsbedingungen” ein. Das gibt Verbraucher:innen mehr Kontrolle über ihre Daten. Denn allgemeine Geschäftsbedingungen lassen derzeit keine Wahlmöglichkeiten zu.

Gatekeeper brauchen in Zukunft die ausdrückliche Zustimmung von Nutzer:innen; sonst dürfen sie keine gezielte Werbung schalten. Außerdem dürfen Unternehmen die Daten nur produktbezogen nutzen. Meta zum Beispiel darf seine Nutzerdaten von Facebook nicht für Werbung auf Instagram verwenden.

3. Mehr Auswahl

Der Digital Markets Act gibt Nutzer:innen die Möglichkeit, alternative Suchmaschinen und Plattformen zu nutzen. Sie haben einen direkten Zugang zu Anbietern und können leichter zwischen ihnen wechseln. Außerdem können Nutzer:innen vorinstallierte Apps löschen. Das soll unlauteren Wettbewerb verhindern.

Wie wirkt sich der Digital Markets Acts auf Google Unternehmensprofile aus?

Die Europäische Kommission hat Google im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) als Gatekeeper eingeordnet. Google wiederum erklärt, die neuen Anforderungen an- und entsprechend Änderungen an seinen Produkten/Diensten vorzunehmen. Im Fokus stehe dabei die enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission und Interessengruppen, um sichere Produkte anzubieten und gleichzeitig positive Nutzererfahrungen zu bieten.

Generell zielen die Änderungen darauf ab, das Gleichgewicht zwischen der größten Online-Plattform und anderen Websites wiederherzustellen. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Sichtbarkeit von Google-Unternehmensprofilen abnimmt, wohingegen lokale Landingpages an Bedeutung gewinnen könnten.

Was verändert sich in der Google-Suche?

Eine der ersten sichtbaren Änderungen ist, dass Nutzer:innen das Google Maps Widget in der Google Suche nicht mehr anklicken können – denn Google darf seine eigenen Produkte nicht mehr auf der Suchergebnisseite hervorheben.

Aus diesem Grund testet Google derzeit eine neue Darstellung der Suchergebnisse für ausgewählte EU-Nutzer:innen – vorrangig bei Suchanfragen zu Produkten, Restaurants, Flügen und Hotels.

Die überarbeitete Oberfläche gibt Nutzer:innen die Möglichkeit, zwischen Ergebnissen von Preisvergleichsseiten wie Booking.com und direkten Links zu Anbieter-Websites zu wählen. Beispielsweise können Nutzer:innen bei der Flugsuche filtern, ob sie Angebote direkt von Fluggesellschaften oder von Vergleichsplattformen sehen möchten. Bei Restaurants gibt es eine ähnliche Unterscheidung zwischen „Places“ (also den tatsächlichen Orten) und „Place Sites“ (Bewertungsportale oder Reservierungsdienste).

Suche nach Flügen

Airline Options: Links zu Fluggesellschaften, um Flüge ohne Zwischenhändler zu buchen.

Flight Sites: Ergebnisse von Vergleichsplattformen, die verschiedene Buchungsoptionen anzeigen.

Suche nach Restaurants

Places: Informationen zu Restaurants, einschließlich Adresse, Kontaktdaten und Bewertungen.

Place Sites: Verweise auf Websites wie Bewertungs- und Reservierungsplattformen.

Diese Änderungen sollen Nutzer:innen eine ausgewogene Mischung aus direkten Anbietern und Vergleichsseiten bieten und so mehr Transparenz sowie Wahlmöglichkeiten in den Suchergebnissen schaffen.

Browser-Wahl und zusätzliche Zustimmungen

Weitere Änderungen werden Android-Nutzer:innen ermöglichen, ihre Standardsuchmaschine oder ihren Browser einfach zu wechseln; und den Nutzer:innen von Google-Diensten und -Produkten, ihre Daten in eine App oder einen Dienst eines Drittanbieters zu verschieben.

Europäische Nutzer:innen müssen zudem über ein Banner ihre Zustimmung geben, dass einige Google-Dienste weiterhin Daten für gezielte Werbung weitergeben dürfen.

Was verändert sich in der lokalen Google-Suche?

Google hatte bereits vor Inkrafttreten des Digital Markets Act im März 2024 erste Anpassungen vorgenommen; weshalb wir im letzten Jahr bereits einige Änderungen beobachten konnten.

1. Google Local Pack

Das Google Local Pack bleibt weiterhin an oberster Stelle in den Suchergebnissen sichtbar. Doch bei Suchanfragen wie „Supermarkt“ wird direkt darunter die neue Sektion „Place Sites“ angezeigt – mit alternativen Unternehmensverzeichnissen, die um Klicks konkurrieren.

2. Produktkarussells

Produktkarussells erscheinen nun weiter unten in den Suchergebnissen – manchmal erst nach bis zu drei organischen Website-Ergebnissen oder sogar erst am Ende der Seite. Außerdem öffnet ein Klick darauf ein neues Fenster im selben Tab, das Produkte aus dieser Kategorie anzeigt; gelistet von verschiedenen Händlern.

3. „See What’s In Store“ / „Was andere gefragt haben“ / „Nutzer suchten auch“

Sektionen wie „See What’s In Store“, „Was andere gefragt haben“ oder „Nutzer suchten auch“ rutschen auf der Suchergebnisseite weiter nach unten. Sie verteilen sich nun zwischen anderen Web-Ergebnissen – wodurch mehr Platz für „Places“ geschaffen wird.

Wie kannst du dich auf den Digital Markets Act vorbereiten?

Mit den richtigen Tipps und Tricks kannst du den Digital Markets Act für dich nutzen. Wir verraten dir, wie du deine Online-Sichtbarkeit und deinen Online-Traffic steigerst.

Tipp #1: Optimiere dein Google Unternehmensprofil

Google ist und bleibt die wichtigste Suchmaschine für Konsument:innen. Und das wird auch der Digital Markets Act nicht ändern. Um deine Sichtbarkeit zu steigern, solltest du deshalb dein Google Unternehmensprofil optimieren.

Tipp #2: Weite deine Online-Präsenz aus

Selbst Google hat seine Grenzen, wenn es um Online-Sichtbarkeit geht. Um deine Auffindbarkeit im Netz zu steigern, solltest du deshalb in allen wichtigen Plattformen und Netzwerken sichtbar sein.

Tipp #3: Erstelle lokale Landingpages

Immer mehr Kund:innen suchen nach Geschäften in ihrer Nähe. Mit lokalen Landingpages und Filialfindern lockst du sie deshalb am besten in deine Geschäfte – weil du damit sowohl Online-Traffic als auch Offline-Conversions steigerst.

Welche Sanktionen drohen Unternehmen, die den Digital Markets Act nicht einhalten?

Für die Europäische Union hat der Digital Markets Act einen hohen Stellenwert. Deshalb droht sie Unternehmen mit Zwangsgeldern und Geldbußen. Entscheidend ist allerdings, dass die Vorschriften angemessen ausgelegt und durchgesetzt werden. Nur so können sie die Interessen aller Marktteilnehmer:innen schützen.

Google und Apple sehen dem Digital Markets Act kritisch entgegen; und auch andere Tech-Giganten glauben, dass der DMA die Datensicherheit und Innovationen blockiert. Deshalb betreiben sie Lobbyarbeit, um die Regularien zu beeinflussen.

Fest steht allerdings: Der Digital Markets Act ist ein wichtiger Schritt für faires und offenes E-Commerce. Wenn du dich darauf vorbereiten willst, helfen wir dir mit den richtigen Tools für dein Online-Marketing.

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