Die geheime Formel: So verändert sich der Google-Algorithmus

Die größte Suchmaschine der Welt entwickelt sich ständig weiter – und das ist kein Wunder, denn Google möchte Nutzer:innen genau wie du die besten Ergebnisse liefern. Aber deshalb müssen Unternehmen (bzw. ihre Marketer) die neuesten Google-Updates, Trends und Plattformrichtlinien ständig im Blick behalten.

Aber keine Sorge: Wir helfen dir, den Überblick zu behalten und mit dem neu gewonnen Wissen dein SEO-Marketing zu verfeinern; damit du an der Konkurrenz vorbei auf die ersten Plätze in der Online-Suche ziehst. Zusätzlich zu unsere Beobachtungen fassen wir in diesem Blogartikel aber auch die wichtigsten Errungenschaften der letzten Jahre zusammen.

Die wichtigsten Google-Updates von 2011-2024

Bevor wir uns den neuesten Veränderungen in der Online-Suche widmen, schauen wir uns chronologisch sortiert die wichtigsten Google-Updates der letzten 10+ Jahre an; denn die haben bis heute einen großen Einfluss auf das Suchmaschinenmarketing:

2011: Panda

Das Panda-Update ist ein wichtiger Ankerpunkt in der SEO-Historie. Damit ging Google gegen die sogenannten “Content-Farmen” vor, die massenweise minderwertige Inhalte für möglichst viele Klicks produzieren. Sie werden seit dem Update mit weniger Sichtbarkeit abgestraft – und hochwertige Websites, die einen Mehrwert für Nutzer:innen bieten, auf der Suchergebnisseite (SERP) bevorzugt.

2012: Venice

Venice hat den Grundstein für die lokale Suchmaschinenoptimierung gelegt. Google nutzt seitdem mehr lokale Suchdaten im Algorithmus und schlägt mehr lokale Suchergebnisse vor, wenn es lokale Nutzerabsichten erkennt.

2012: Penguin

Mit dem Penguin-Update ging Google gegen Webspam und sogenannte Black-Hat-SEO-Taktiken, darunter bezahlte Backlinks, Keyword-Stuffing und Cloaking. Organische Backlinks wiederum werden als einer der wichtigsten Rankingfaktoren priorisiert.

2013: Hummingbird

Mit Hummingbird baut Google seine Fähigkeiten bei komplexen Suchanfragen aus, um Nutzer:innen möglichst relevante Suchtreffer zu liefern; so z. B. bei Long-Tail-Keywords wie “Cabrio Gebrauchtwagen Berlin”.

2014: Pigeon

Mit dem Pigeon-Update baute Google die lokale Suche – basierend auf Venice – weiter aus, indem es Nutzer:innen Ergebnisse vorschlägt, die näher an ihrem Standort liegen. Die lokalen Signale gewinnen demnach weiter an Bedeutung.

2015: Mobile & RankBrain

Mit dem Mobile-Update stellt Google den Mobile-First-Index erstmals vor: Websites, die für Mobilgeräte optimiert sind, werden auf der SERP bevorzugt dargestellt. RankBrain wiederum ist das maschinelle Lernsystem von Google, mit dem es Suchanfragen besser verstehen und Suchabsichten genauer interpretieren kann.

2018: Mobile & Medic

Das nächste bzw. die nächsten beiden Mobile-Updates führten den Mobile-First-Index offiziell ein und berücksichtigten die Seitengeschwindigkeit als wichtiger Rankingfaktor für die mobile Suche. Das Medic-Update dagegen konzentrierte sich auf Expertise, Autorität und Vertrauen (EAT), insbesondere in der Gesundheits-, Wellness- und Finanzbranche – auch bekannt als "Your Money, Your Life" (YMYL).

2019: BERT

Mit BERT wurde Natural Language Processing in der Suche eingeführt, um komplexe Suchanfragen noch besser beantworten zu können. Dieses Update bringt die Suchrelevanz sowie die Nutzererfahrung auf ein neues Level.

2020: Pandemic Response

Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie passte Google seine Suchalgorithmen an, um aktuelle Informationen – vor allem Gesundheitsrichtlinien, Sicherheitsmaßnahmen und Updates aus zuverlässigen Quellen – zu priorisieren.

2021: Page Experience

Mit dem Page-Experience-Update ergänzt Google die sogenannten Core Web Vitals als wichtige Rankingfaktoren in der Online-Suche. Im Fokus stehen vor allem die Ladegeschwindigkeit sowie die Navigation auf Websites, um die Nutzererfahrung zu verbessern.

2022: Helpful Content

Mit dem Helpful-Content konzentrierte sich Google erneut auf hochwertige Inhalte für Leser:innen. Damit gewinnt die Benutzererfahrung – diesmal vor allem die Nützlichkeit und Qualität der Inhalte – weiter an Bedeutung.

2023: FAQ and How-To Structured Data Update

Zuletzt verkündete Google, dass es FAQs und How-To-Inhalte von Regierungs- und Gesundheitsseiten priorisieren wird – allerdings ohne negative Auswirkungen auf bestehende Websites.

2024: Generative KI

Google hat die Grenzen der KI-gestützten Suche mit der Einführung von AI Overviewserweitert. Ziel ist es, Nutzer:innen detaillierte, personalisierte Antworten auf komplexe Anfragen zu liefern – weshalb Unternehmen ihre Online-Präsenz mit hochwertigen Inhalte optimieren sollten, die von der KI gelesen und verarbeitet werden können.

Google Updates: Was erwartet dich in der Zukunft?

Die Search Generative Experience – jetzt: AI Overviews – und der Digital Markets Act (DMA) hinterlassen bereits deutliche Spuren in der Online-Suche. Damit möchten Google und die Europäische Region das digitale Ökosystem weiterentwickeln bzw. regulieren. Seitdem haben wir folgende Änderungen beobachtet:

#1 Google Posts im Rampenlicht

Google bindet neuerdings Google Posts stärker auf der Suchergebnisseite (SERP) ein. Damit möchte es Nutzer:innen bessere Ergebnisse liefern und gleichzeitig auch Unternehmen darin unterstützen, die Aufmerksamkeit potenzieller Kund:innen zu bündeln.

Die prominente Platzierung der Posts im Abschnitt "Nearby Events and Deals" sorgt dafür, dass Unternehmen ihre Sichtbarkeit in der mobilen Suche stärken können – und zwar über die traditionelle Maps-Ansicht hinaus.

#2 Öffnungszeiten als Rankingfaktor

Seit dem Core-Update im November 2023 hat sich gezeigt, wie die Öffnungszeiten von Unternehmen deren Sichtbarkeit beeinflussen – wahrscheinlich aufgrund der steigenden Suchanfragen wie "in meiner Nähe geöffnet". Tests zeigen, dass geschlossene Unternehmen nicht mehr in den lokalen Suchergebnissen auftauchen und auch vorübergehend geschlossene Unternehmen haben Schwierigkeiten, ihr Ranking beizubehalten.

Noch verblüffender ist allerdings, dass das Ranking kurz vor der Schließung eines Unternehmens deutlich sinkt; manchmal um bis zu 11 Plätze. Das könnte daran liegen, dass Nutzer:innen mit Unternehmen, die bald schließen, weniger interagieren – denn immerhin ist auch das Nutzerverhalten ein wichtiger Rankingfaktor.

#3 Mehr Bewertungsplattformen in der Vorschau

Wenn Nutzer:innen nach einer bestimmten Marke suchen, zeigt Google jetzt ganz oben auf der SERP kuratierte Bewertungen an: die durchschnittliche Sternebewertung im Karussell und darunter Bewertungen mit einer Textvorschau.

Wenn Nutzer:innen auf "Alle Bewertungen anzeigen" klicken, löst Google eine neue Suche nach "Name des Unternehmens" + "Bewertungen" in einem neuen Fenster aus, in dem sowohl organische Ergebnisse als auch tatsächliche Bewertungen aufgeführt werden.

Auch spannend: Die gezeigten Bewertungen stammen nicht nur von Google, sondern auch anderen Bewertungsplattformen wie NiceLocal, GoLocal und GelbeSeiten. Unsere Daten zeigen, dass vor allem Yelp stark von diesem Google-Update profitiert und bis 2023 in der organischen Suche weiter wächst. Sogar Bewertungen von deiner eigenen Website werden (in Europa) angezeigt, sofern du Schema Markups verwendest.

Mit dieser Erweiterung möchte Google seinen Nutzer:innen wahrscheinlich einen besseren Überblick über das Image einer Marke liefern und so die fundiertere Entscheidungsfindung unterstützen.

#4 Place Sites

Traditionelle SERP-Funktionen wie das Google Local Pack im Listen- und Kartenformat werden künftig – zumindest in der EU – seltener dargestellt aufgrund des Digital Markets Act.

Stattdessen werden Nutzer:innen auf den Abschnitt "Place Sites" stoßen, in dem alternative Ergebnisse von unterschiedlichen Verzeichnissen gezeigt werden. Darüber hinaus werden Produktkarussells auf der Suchergebnisseite bis zu drei Einträge weiter nach unten rutschen.

#5 KI bei Google Maps

Neben SGE / AI Overviews in der Suche experimentiert Google auch mit Künstlicher Intelligenz in Google Maps, um Nutzer:innen neue Orte vorzuschlagen. Diese Funktion ist derzeit allerdings nur für ausgewählte Local Guides in den USA verfügbar.

#6 GBP Custom Services

Google ergänzt das Google Unternehmensprofil mit benutzerdefinierten Diensten, die sich positiv auf das Suchranking auswirken – wenn auch in geringerem Maße als die vordefinierten Dienste.

Die benutzerdefinierten Dienste kannst du übrigens mit Emojis ergänzen, die deine Sichtbarkeit noch einmal steigern, selbst wenn du keine weiteren Details wie Preise angibst.

#7 Neue Spam-Richtlinien

Im März 2024 kündigte Google ein Update seiner Spam-Richtlinien an, das komplexer als die üblichen Core-Updates ausfallen wird. Der Grund: Die Suchmaschine möchte die Relevanz der Suchergebnisse und die Qualität der Inhalte weiter verbessern.

Wir glauben, dass das komplexe Update eine Reaktion auf KI-generierte Inhalte ist, die gerade das Internet fluten und wenig bis gar keinen Wert für Nutzer:innen haben. Konkret geht Google nämlich gegen drei Praktiken vor, die immer häufiger zu beobachten sind:

• Missbrauch abgelaufener Domains: wenn ein abgelaufener Domain-Name gekauft und anderweitig verwendet wird.
• Skalierter Content-Missbrauch: wenn viele Seiten erstellt werden mit dem primären Ziel, die Suchergebnisse zu manipulieren.
• Missbrauch der Website-Reputation: wenn Seiten von Drittanbietern veröffentlicht werden, um vom Ranking der Erstanbieterseite zu profitieren.

Aus diesem Grund betonen wir noch einmal, dass manipulative SEO-Taktiken immer zu vermeiden sind – und die Erstellung hochwertiger Inhalte wünschenswert.

#8 Anbieter im GBP entfernen (für Restaurants)

Google ermöglicht es, Lieferanbieter auf dem Google Unternehmensprofil zu entwerfen – und das war unserer Erfahrung nach eine der größten Beschwerden der (lokalen) Restaurantbranche.

Gleichzeitig kannst du auch einen bevorzugten Anbieter angeben.

#9 Website-Links im GBP (für Restaurants und Hotels)

Google fügt in den lokalen Suchergebnissen für Restaurants und Hotels direkte Website-Links hinzu – obwohl diese als typische Button-Calls-to-Action (unten in blau) bereits verfügbar sind.

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